Alles in der Natur dauert keine Ewigkeit. Genau wie Mensch und Tier so müssen auch Bäume aus dem Leben scheiden. So auch eine alte Eiche im Gemeindewald, im Schmeißenbusch von Rott. Am gestrigen Freitag lief die Lebenszeit für die rund 30 Meter hohe Stileiche, die auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Bushaltstelle stand, aufgrund von starken Fäulniserscheinungen und Längsrissen im Hauptstamm, sowie Pilzauswachsungen und einer dadurch nicht mehr gewährleisteten Standfestigkeit ab. Hierüber informierten der Rotter Ortsbürgermeister Hagen Schneider und Revierförtster Jürgen Rübesam, der die Aufsicht für die Fällung des Baumes übernommen hatte, in einem Gespräch mit unserer Zeitung. „Es tut mir sehr Leid für den Baum, insbesondere weil er einer der mächtigsten Bäume in unserem großen Naturpark war. Aber aufgrund der Verkehrssicherungspflicht und der verstärkten Unfallgefahr wurden wir zu diesem dringend notwendigen Schritt, die Eiche abzuscheiden, gezwungen. Wir wollen nicht darüber nachdenken was hätte passieren können, denn jeden Tag fahren hier zahllose Autos über die Kreisstraße 8. Und auch die Bushaltestelle (Schulbushaltestelle) ist ja in der Nähe“, so Hagen Schneider. Der Stamm des Baumes hatte auf einer Höhe von rund einem Meter einen Durchmesser von 1,20 Meter und einen Umfang von über drei Metern. Das Alter des Baumes deutete Jürgen Rübesam auf über 150 Jahre. Entdeckt wurde die Notwendigkeit der Fällung durch ein Telefonat zwischen Ortsbürgermeister Schneider und Olaf Riesner-Seifert von der Kreisverwaltung. Hagen Schneider wollte sich bei Riesner-Seifert darüber erkundigen wie es um die seit Jahren angesprochene und versprochene Unternaturschutzstellung der alten Eiche in Rott steht. Diese Maßnahme ist schon seit vielen Jahren Thema in verschiedenen Rotter Gemeinderäten. In dem Gespräch wies der Landespfleger auch auf die Eiche gegenüber der Bauswartestelle hin. Die Fäulnis sei hier sehr weit fortgeschritten betonte der Fachmann und die Standfestigkeit nicht mehr gesichert. Daraufhin hat Hagen Schneider, der ja erst seit wenigen Wochen als Ortsbürgermeister tätig ist, sofort den Rat informiert und in einer Eilentscheidung nach Rücksprache mit den Beigeordneten Revierförster Jürgen Rübesam kontaktiert. „Dies war heute genau vor zwei Wochen“, weiß Hagen Schneider. Rübesam begutachtete die Eiche und lies daraufhin die notwendigen Schritte zur Fällung veranlassen. Ausführendes Unternehmen war die Fachfirma Fischer aus Burglahr. Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich nach Angaben der Ortsgemeinde auf etwas über 2000 Euro. Die gesamte Holzmenge geträgt rund vier bis fünf Kubikmeter.
Wörtlich: „Wir sind sehr froh, dass hier nichts passiert ist und der von starker Fäulnis befallene Baum unfallfrei entfernt werden konnte.“
Ortsbürgermeister Hagen Schneider aus Rott.
Text und Fotos: Heinz-Günter Augst