Am 15. und 16. Juni 2019 fand in Rott das Jubiläumswaldfest statt. Die kleine Gemeinde hat sich groß präsentiert. Musikalische und kulinarische Highlights ermöglichten eine Festivalatmosphäre.
Knapp 10% der Rotter standen bereitwillig bei Vorbereitung und Aufbau auf dem Festgelände, das sich als frisch gepflegt und aufgeräumt präsentierte. Von den ca. 390 Rottern waren 38 nahezu rund um die Uhr, Schicht für Schicht im Dienst des Festgelingens. Gärtnern, Aufräumen, Auf- und Abbau, Theken- und Grillschicht und auch das Spülen, Kinderbetreuung, Blumen und Dekoration, Musik und viele weitere Herausforderungen wurden im Handumdrehen bewerkstelligt. Der Vorstand von „Rotter für Rott e.V.“ spricht ein riesiges Dankeschön aus und will sich zeitnah erkenntlich zeigen.
Auch die zahlreichen Kuchen aus den Rotter und umliegenden Küchen haben die Erwartungen der Gäste mehr als erfüllt. Ehrensache, dass der traditionelle und beliebte Kartoffelsalat wieder mit leckerer Rezeptur angeboten wurde. Erstmals angebotene Pommes Frites haben das Kartoffelangebot lecker ergänzt.
Der Rotter Backes wurde hochgeheizt, um in insgesamt 3 Backvorgängen die „Rotter Kruste“ zu produzieren. Selbstgemachtes Griebenschmalz und die 17-Kräuter Butter aus dem Rotter Kräutergarten zierten das Backesbrot. Die genaue Anzahl der Kräuter wurde im Festverlauf nicht erraten, wodurch sich das ausgelobte Freibier im nächsten Jahr verdoppelt.
Den Auftakt stellte der Konzertabend mit Livemusik der Partyband „Roadhouse“ dar. Mit der Waldillumination und einem bunten Musikprogramm wurde gerockt, in angenehmer Stimmung getanzt und die laue Sommernacht bis in den Sonnenaufgang vertrieben. Tanjas und Ingos Cocktailbar hielt dem Ansturm auf Cuba Libre, Caipirinha und vielen weiteren leckeren Cocktails selbstbewusst stand.
Am festlichen Familiensonntag wurde von Ortsbürgermeister Klaus Kölschbach und dem Ersten Vorsitzenden Björn Runden vom Verein „Rotter für Rott e. V.“ mit einem Fassanstich die erste Freibierrunde eingeläutet. Hierbei fand Klaus Kölschbach rührende Worte zur Geschichte des Waldpavillon und konnte aus der Originalrede von Walter Bartels zitieren. Eine unerwartete Überraschung hierbei war sicherlich, dass in Walter Bartels Rede vor 40 Jahren die Hilfsbereitschaft und die Schaffenskraft aus der Dorfgemeinschaft im Mittelpunkt stand. Björn Runden erwähnte in kurzer Ansprache den neuen „Spirit“ der Rotter, nämlich den „Spirott“.
Anschließend eröffnete Klaus Kölschbach feierlich die Ausstellung in Wort und Bild rund um die Entstehung des Pavillons.
Die Ortskindergruppe aus Rott wartete in Zusammenarbeit mit der KiTa Schatzkiste ein umfangreiches Kinder- und Jugendprogramm auf. Ein Highlight war das Ponyreiten der „Villa Kunterbunt“. Unklar ist, ob der Baumwipfel-Kletterparcours oder die Rollenrutsche den größeren Nervenkitzel bereitete. Philipp Krämer führte für den Verein „MachMit e.V.“ das Klettern durch.
Die erhitzten und aufgeregten Gemüter bei der spannenden Tombola mit wertigen Preisen konnten regelmäßig mit original italienischem Eis gekühlt werden. Geschickte Fußballprofis zeigten ihr Können an der Torwand gegen zahlreiche Sachpreise.
Umrahmt wurde das festliche Treiben mit Livemusik der Band „Back & 4th“, die ein gekonntes Potpourri aus Schlagern, Rock und Pop boten. Eine besonders gelungene Gratulation kam vom Flammersfelder Chor Chorussal, die unter ihrer neuen musikalischen Leitung Ute Lingerhand das frisch geprobte Können darboten.
Erstmals wurde selbst ge“smokertes“ Pulled-Pork im Burger angeboten. Hierbei und bei allen anderen Speisen wurde abermals auf regionale Produkte gesetzt, was sich in der Qualität und im Geschmack widerspiegelte. Beispielhaft können „Butcher“, „Backfreund“, Bäckermeister Karl Kölschbach und nicht zuletzt der Rotter Blumen- und Kräutergarten genannt werden.
Die insgesamt rund 600 Gäste wurden von den (abgerundet) 300 Rottern hofiert, was sich auch in den Gästestimmen sehr positiv wiederfand. Das durchweg gute Wetter schien Lohn der gemeinsamen Leistung und nicht Glücksache zu sein; eine genaue Erklärung steht bisher aus.
Der passende, das Fest begleitende Ausspruch Raiffeisens „Was einer allein nicht schafft, das schaffen Viele“ hat wie vor 40 Jahren noch immer große Bedeutung. Das Jubiläumswaldfest zeigt beispielhaft, wie Hand in Hand geschafft und Arm in Arm getanzt werden kann.
Text: Björn Runden
Fotos: Simone und Dirk Fischer (weitere Fotos in der Fotogalerie)